Plakatausstellung «Akten und Knochen erzählen» im Staatsarchiv zu Gast

Vom 1. Oktober bis 6. Dezember ist im Innenhof des Staatsarchivs eine Plakatausstellung der Archäologischen Bodenforschung zu sehen. Sie veranschaulicht Erkenntnisse über Basels Geschichte, die dank der Kooperation von Bodenforschung, Staatsarchiv, Naturhistorischem Museum und weiteren Organisationen möglich wurden.

Die Ausstellung entstand anlässlich einer archäologischen Rettungsgrabung im Frühling 2015. Im St. Johanns-Park wurde damals eine Hochtemperaturleitung gebaut. Das Areal hatte von 1845 bis 1868 dem Basler Bürgerspital als «Spitalgottesacker» gedient. In der Rettungsausgrabung wurden 54 Gräber aus den Jahren 1855 bis 1866 freigelegt. Die im Staatsarchiv überlieferten Krankenakten und Sterberegister machten es möglich, 40 Prozent aller hier Bestatteten bereits auf der Ausgrabung namentlich zu identifizieren.

Dieses Zusammenspiel von schriftlichen, archäologischen und knöchernen Quellen ermöglicht Einblicke in individuelle Schicksale. Sichtbar werden die Lebensbedingungen von Angehörigen der Basler Unterschicht, einem bisher wenig beleuchtetem Kapitel der Basler Stadtgeschichte des 19. Jahrhunderts.

Die Plakatausstellung beleuchtet das Schicksal von zwei Frauen und zwei Männern aus Basel. Sie gibt zudem vertiefende Informationen zur Geschichte des Bürgerspitals und des Friedhofareals, zu den Ausgrabungen sowie zur Bedeutung der Skelette, Krankenakten und Genealogien für die Basler Stadtgeschichte.

Erstmals gezeigt wurde die Ausstellung im St. Johanns-Park, anlässlich der Rettungsgrabung im Frühling 2015. Nach ihrem Gastspiel im Staatsarchiv Basel-Stadt wird sie 2016 an weiteren Standorten zu sehen sein.

Ort: Innenhof des Staatsarchivs
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 -18 Uhr.