Ein Festessen keltischer Art

Die Kelten haben uns leider keine Rezepte überliefert. Doch ein Blick in keltische Kochtöpfe ist trotzdem möglich! Wie die Leute vor 2100 Jahren gekocht und was sie gegessen haben, können Fachleute der Archäologischen Bodenforschung und des Instituts für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA) der Universität Basel herausfinden, wenn sie die Überreste der Mahlzeiten analysieren. Die Tierknochen aus den mit Abfall verfüllten Gruben verraten, welche Tiere gehalten wurden, wann und wie man sie geschlachtet hat, und welche Teile als lecker galten. Verkohlte – und deshalb in den trockenen Böden von Basel überhaupt erst erhaltene – Pflanzenreste zeigen an, was angebaut wurde und wie man die Ernte aufbewahrt hat.

Fast alle der unten aufgezählten Zutaten wurden auch bei Ausgrabungen in der keltischen Siedlung «Basel-Gasfabrik» nachgewiesen. Wie die Basler Kelten diese Grundzutaten kombiniert haben, wissen wir aber (noch?) nicht, aber vielleicht so, wie beim sog. Ritschert, einem Eintopf, der noch heute in den alpinen Gebieten Österreichs und Sloweniens zubereitet wird. Das Rezept könnte bis in keltische Zeit zurückgehen. Der Eintopf besteht im Wesentlichen aus Gerste, Hirse, Bohnen und Speck. Mit einem derartigen Gericht haben sich schon die Arbeiter im eisenzeitlichen Salzbergwerk von Hallstatt im 8./7. Jh. v. Chr. gestärkt. Entsprechende Reste fand man an Holzlöffeln, Keramikscherben und auch in den menschlichen Ausscheidungen im Bergwerk.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Ausprobieren der «keltischen Rezepte» von der Basler Museumsnacht 2011 und 2008!

Details

  • Objekt: keltische Rezepte
  • Datierung: modern
  • Fundort: Museumsnacht 2011

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