Ein keltischer Kleiderverschluss

Auf dem Münsterhügel sind in den untersten archäologischen Schichten regelmässig spätlatènezeitliche Gruben und Gräbchen anzutreffen. Sie zeugen von den Kelten, welche im letzten Jahrhundert vor Christus hier siedelten. In einer derartigen Grube, die wir in der aktuellen Grabung vor dem Münsterplatz 20 untersuchten, lag neben Keramikscherben und Knochen dieses circa 5 Zentimeter lange Bronzeobjekt. Es handelt sich um eine Fibel.

Die Funktion einer Fibel kann mit derjenigen eines Knopfes oder einer Sicherheitsnadel verglichen werden: Mit einer Fibel heftete man verschiedene Kleidungsstücke aneinander oder verschloss ein Gewand. Fibeln waren oft schön gestaltet und wurden so auch zu Schmuckstücken, wie heute eine Brosche. Sie konnten aus Bronze, Eisen oder Silber sein. Teilweise waren sie mit zusätzlichen Materialien wie Koralle oder Bernstein verziert.

Fibeln dienen in der Archäologie als Hilfsmittel zur Datierung von Schichten. Da die Fibelmode sich kontinuierlich änderte, wurde die gleiche Fibelform nur während einer bestimmten Zeit hergestellt. Gleich aussehende Stücke werden von den ArchäologInnen als «Typ» bezeichnet. Den hier gefundenen Fibeltyp – man nennt ihn «Knotenfibel mit flachem Bügel» – gibt es in Basel nur auf dem Münsterhügel. In der älteren keltischen Siedlung von Basel (Basel-Gasfabrik, unter dem heutigen Novartis-Areal) wurden solche Fibeln noch nicht getragen.

Details

  • Objekt: Fibel
  • Datierung: Spätlatènezeit
  • Fundort: Münsterplatz

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